Deutsche Übersetzung / Let me also provide a German translation:
Bei Open Source geht’s darum, gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen, inklusiv und vielfältig zu sein, Neues zu lernen, sein Wissen zu erweitern und Leute für freie und quelloffene Software und offene Standards zu begeistern – und letztendlich um ein offenes Mindset. Es geht darum, sich zu öffnen und Grenzen abzubauen, anstatt neue zu errichten, von denen es in der Welt schon viel zu viele gibt.
Als gemeinnützige Organisation ist es schwer vorstellbar, wie TDF mit einem kommerziellen Unternehmen konkurrieren könnte, das eine andere Mission und andere Ziele verfolgt. Wir verkaufen keine Dienstleistungen, bieten keinen Support, keine Migration, keine Schulungen und keine LTS-Versionen an. Unsere Mission ist eine andere, auch wenn wir glücklicherweise viele gemeinsame Ziele haben.
Wie ihr wisst, vergleiche ich die Arbeit von Open Source gerne mit dem Kochen (What do open source and cooking have in common? - SFSCON).
Wenn du jemandem etwas über gesunde Ernährung, richtige Landwirtschaft und den Respekt vor Tieren beibringen möchtest, kannst du dich in einer gemeinnützigen Organisation engagieren und dies ehrenamtlich tun. Du kannst dich auch dafür entscheiden, Bücher bei einem kommerziellen Verlag zu veröffentlichen oder Vorträge zu halten, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Du kannst auch hauptberuflich ein Restaurant mit Bio-Gerichten betreiben. Du kannst dich auch bei der örtlichen Tafel engagieren und diejenigen unterstützen, die sich sonst keine Mahlzeiten leisten können. Du kannst das sogar alles machen, denn Ziele schließen sich nicht gegenseitig aus! Oder du produzierst eine Serie über Landwirtschaft bei einem großen Streaming-Anbieter, so wie es ein berühmter Moderator aus Großbritannien gerade mit ziemlichem Erfolg macht.
In allen oben genannten Beispielen überschneiden sich mehrere Ziele und sind vergleichbar, aber die Mission und die Mittel zu ihrer Erreichung sind unterschiedlich. Es ist unwahrscheinlich, dass der Buchautor oder Restaurantbesitzer schlechten Einfluss auf die Tafel hat oder dass der professionelle Redner seinen Markt beeinträchtigt sieht, weil eine gemeinnützige Organisation kostenlose Vorträge hält. Eher das Gegenteil ist der Fall: Vielleicht hält der professionelle Redner auch kostenlose Vorträge oder das Restaurant unterstützt die Tafel.
TDF stellt den Nutzern ein kostenloses Softwareprodukt zur Verfügung, das sie nutzen können, egal ob sie private, staatliche oder gewerbliche Nutzer sind. Es wird von einer weltweiten Gemeinschaft aus freiwilligen und bezahlten Mitwirkenden entwickelt. Wie Mike schon gesagt hat, bringen wir Wertschöpfung und Beiträge ein, genauso wie andere dies tun. Wir sind keine Konkurrenten, sondern können uns gegenseitig ergänzen, voneinander lernen und unsere Arbeit verbessern. Davon profitieren alle: unsere Nutzer, deine und andere Kunden, die gesamte Community für freie und quelloffene Software. Es ist eine Win-Win-Situation. Leider setzen wir alle das derzeit nicht um.
Während des Covid-Lockdowns hätten wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden und der Gesellschaft in einer sehr schwierigen Situation helfen können. Schulen und Universitäten brauchten Tools für die Zusammenarbeit, um den Unterricht in diesen schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten und Lehrer, Eltern und vor allem Schüler und Studenten zu unterstützen. Als gemeinnützige Organisation hätten wir nicht nur der Gesellschaft helfen können, sondern auch fantastisches Marketing für das Projekt, die Community und die Unternehmen betreiben können, indem wir gezeigt hätten, was freie und quelloffene Software und weltweite Communities gemeinsam erreichen können. Wir haben das aus ähnlichen politischen Gründen nicht gemacht, wie wir sie jetzt diskutieren – und es ist eine meiner größten persönlichen Enttäuschungen, dass wir hier so versagt haben, was nur unseren tatsächlichen Konkurrenten zugute kommt, die proprietäre Tools mit Vendor-Lock-in anbieten. Das ist eine Situation, in der alle verlieren.
Was ich in der gestrigen Vorstandssitzung verstanden habe – und bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe – ist, dass die Code-Beiträge von Collabora zurückgehen oder sogar ganz wegfallen könnten, wenn sich TDF auf eine bestimmte Weise verhält. Der Wortlaut lautete in etwa, dass TDF sich selbst schaden könnte, wenn es in Online- und Mobiltechnologien investiert.
Um ehrlich zu sein, Michael: Wenn ich ehrenamtlich Vorträge an einer Schule halten würde und ein professioneller Redner mich so ansprechen würde, würde ich auf seine Bitte nicht eingehen. Genauso würde ich, wenn ich eine Tafel leiten würde, niemanden aus der Tafel werfen, nur weil ein Restaurantbesitzer sich beschwert und mir keine Lebensmittel mehr gibt, wenn ich meine „Kunden” nicht einschränke - weil das auf Kosten der Bedürftigsten gehen würde.
Außerdem glaube ich zwar nicht, dass der Desktop verschwinden wird, aber es ist klar, dass Online und Mobile wichtige Themen sind und TDF dabei helfen könnten, mehr Entwickler und Freiwillige zu gewinnen, was letztendlich allen zugute kommt.
Wir sollten Chancen und Möglichkeiten sehen, nicht Grenzen und Beschränkungen. Ich hoffe, wir können in diesem Geiste weiterarbeiten.